- sie ist auch eine Theorie gesellschaftlicher Pathologie
-- Pathologie}- können in der Soziologie auch wertfrei beschrieben werden (Weber ähnlich / auch wenn die Soziologie dazu dienen kann Pathologien zu bändigen) (Arzt fällt auch kein Werturteil über Krankheit, sondern sie ist für ihn ein Fakt)
- Durkheim: Markt unter staatliche Begrenzungen setzen
-- ex ante (?) Betrachtung: Wie kann man Menschen zu Solidarität erziehen
-- in ante (?) Betrachtung: Wie kann man durch Staat die Ausschläge des Marktes kontrollieren
[Selbstmordtheorie]
-Wie hängt die Pathologienlehre mit Typenlehre zusammen?
-> Altruistischer Selbstmord (kommt vor allem in segmentären Ges. vor): - zu große Integration in Gruppe; Opfertod / kein legitimer Egoismus --> bspw. Armee; -> Anomie auch in primitiven Ges.
-> Anomischer Selbstmord: Krisenanfälligkeit der Moderne nimmt dem Individuen die Möglichkeit Normen zu verinnerlichen }--> Orientierungslosigkeit / Pluralisierung von Normen stattet den Einzelnen nicht mehr mit Verpflichtungsbindungen aus.´
}- für Durkheim wirkt das gefährlich, weil der Mensch auf Begrenzung von Trieben durch Normen angewiesen ist }-größte Befriedigungen in einzelnen Bedürfnissen, führen zu Unbefriedigung im Ganzen
--> Normen ermöglichen erst erreichen von Befriedigung. Sie müssten solide und widerspruchsfrei sozialisiert werden, sowie eine gewisse Konsistenz durch Angepasstheit an Situationen aufweisen. --> Problem: zu schneller, zu rascher Wandel + zu große Norm Divergenz zwischen verschiedenen präsenten Gruppen
-> Egoistischer Selbstmord (für moderne Ges. besonders wichtig!): ("Egoismus als Pflicht" ist eine von der modernen Ges. auferlegte Tugend) - Risiko zu scheitern wächst.
--> Protestantische Ethik: Jeder muss seine Gnade selbst (ohne die Hilfe eines Beichtvaters) erlangen (u. kann es nicht schaffen)
--> soziale Kohäsion (niedrige -> führt eher zu Selbstmord) variiert mit Gemeindegröße
[Beichte in der Moderne]: bspw. durch Psychoanalyse}- Vereinzelung auffangen durch neue Form der Rückbindung
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[Simmel] und seine Differenzierungstheorie
Ausgangspunkt: Arbeitsteilung
- Einzelner verkehrt ständig in diversen Gruppen; keine Dauermitgliedschaft über gesamte Zeit; Engagement wird dosiert
-- daraus entsteht das Individuum (-geht in keiner Gruppe mehr voll auf # keine Massenges. -> sondern: Masse von Individuen)
- Kreuzung von sozialen Kreisen -> Rollen-/Mitgliedschaftskombination für jeden Einzelnen völlig individuell
[Erwartungen werden zum persönlichen Sondergut]
- Man wird für Sanktionen anderer nicht vollständig erreichbar
- Wahlfreiheit und Vermehrung von Abhängigkeiten -> gleichzeitig!!
- Anonymisierung von Abhängigkeiten
- Vertrauen benötigt -> Systemvertrauen / Personenvertrauen in Funktionen
[Abhängigkeit bspw. davon, dass der Zug pünktlich fährt, aber wer dafür verantwortlich ist, weiß man nicht]
- "wählen können" von wem man abhängig wird, aber man verliert dann bzgl. des einmal gewählten schnell den Durchblick
- Intimbeziehungen: Sonderklasse von Vertrauen; aber auch scho selbst gewählt
- totale Abhängigkeit existiert nicht mehr -> Gruppen und Abhängigkeiten werden funktional spezifisch
- Rollen werden meist isoliert voneinander ausgelöst
- Isolierung soll Konflikte vermeiden ("Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß") --> müssen dafür mindestens zeitlich aufeinander abgestimmt sein u. es muss ein Gesamtgesellschaftliches System der Koordination geben
[Der eine geht Nachts zum Beten, der andere zum Gruppensex - Hauptsache, beide sind im Punkt8 auf der Arbeit]
- Zeit als Integrationsfunktion --> Manövrierspielraum erhöht sich
- extreme Disziplinierung oft gefordert, auch bzgl. des Umschaltens
- Probleme gab es in Europa vor allem mit Religion: Religion verstand sich als "totale Rolle", aber auch sie ist als Freizeitrolle organisiert. Wenn sie das nicht ist, ergibt sich eine Konfrontation mit bestimmten Voraussetzungen und Ansprüchen moderner Ges.