Montag, Juni 12, 2006

12.6.06

- In der Moderne totale minutiöse Kontrolle der Körper
- wechselseitiger Anstieg von spezieller Körperkontrolle (Sexualität, Aggressivität etc.) u. dazu äquivalenten speziellen Angeboten der Kompensation (bspw. Pornographie als Spezialliteratur)

[Wenn die Stimuli in Pornos zu direktem Response in sexuellen Handlungsübergriffen der dargestellten Art führen würden, könnte sich wohl lange schon keine Frau mehr auf die Straße trauen -> tatsächlich ist die Sexualität in der Öffentlichkeit zunehmender Affektkontrolle unterworfen]

[Pornographie re-sexualisiert in der Öffentlichkeit entsexualisierte Räume fiktiv]

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[Elias, Foucault, Weber, Marx]

[Hr. Hahn vertritt die Auffassung, dass es sich um sich gegenseitig ergänzende Theoriestränge handelt]

[Weber]

- vormoderner Reichtum: wird zum direkten "Konsum" verwendet
- moderner Reichtum: wird zur re-investition benutzt }- Disziplin erforderlich

[Marx]

- Fabrikdisziplin: Arbeiter lernen in der Fabrik - in die sie durch die Not "getrieben" werden - Disziplin
--> massenhafte Kasernierung
--> auch erhöhte Körperkontrolle

[Elias]

- Feinteilige Beherrschung aus Eleganzgründen nimmt zu
- Körper wird vom Willen beherrschte Maschine

[Luhmann: Karriere und Frauen bringen Leute zur Disziplin]

[Foucault]

- in modernen Ges. massivere Beobachtung aller durch alle
- geschickte Teilnehmer wissen darum u. verhalten sich dementsprechend -> sie verlagern das "äußere Bild" nach "Innen"
- Symbolisierung bei Foucault: PANOPTIKUM }- es besteht die Möglichkeit, dass man immerzu beobachtet wird - man weiß es zwar nicht sicher, aber da die Möglichkeit besteht, verhält man sich immer angemessen. Letztlich könnte die All-Beobachter-position wohl sogar wegfallen.
- man ersetzt FREMDZWANG durch SELBSTZWANG
- Sexualität wird nicht unterdrückt (wie bei Freud) bzw. ist nur eine Hälfte. Spannender: Sexualität wird zum Motor der Disziplinierung => Sexualitätschancen erhöhen sich, wenn man sich vorher diszipliniert
--> Kanalisierung lässt auch neue Sexualformen zu, die durch Selbstbeobachtung auch auf Luststeigerungsmechanismen hin untersucht werden können
- man setzt sich mit "positiven" Zielen bestimmten Zwängen aus

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[Talcott Parsons]

- kleinste real zu beobachtende Einheit: "the single act"
-> wie ist Handlung möglich? welche Voraussetzungen sind nötig?

Handlungssysteme
-> Organismus
-> Persönlichkeitssystem
-> Soziales System
-> Kultursystem

--> diese 4 kommen so direkt nicht in der Natur vor - aber wir benötigen sie zum Handeln

[bspw. Organismus ist immer schon durch Sozialisation dressiert] -> [selbst die Verdauung ist überformt -> man geht nicht auf die Toilette wenn man muss, sondern wenn/weil Pause ist]

- Persönlichkeitssystem: Psyche }- ist auf Organismus angewiesen

- es gibt keine Weltseele

- Psyche: über soziale Prozesse werden Werte, Sprache, Symbole etc. in die Psyche transportiert

- einzelne Handlungssysteme handeln nicht allein, sondern sie sind nur analytisch einzeln wahrnehmbar - sie handeln sonst nur zusammen.

[dies ist eine Differenz zur Systemtheorie von Luhmann, der sagt: "Es gibt Systeme", "denn es gibt für ein System eine typische Operationsform"]

- die 4 Systeme durchdringen sich wechselseitig => INTERPENETRATION
--> Jedes System kommt im anderen vor

- Systeme entstehen nur, wenn Handlungen aneinander anschließen, dafür muss Fortsetzbarkeit ermöglicht werden

--> dafür müssen 4 Funktionen gesichert werden:

(1) Adaption -> Anpassung
(2) Goal Atainment -> Zielerreichung
(3) Integration
(4) Latent Pattern Maintenance -> Aufrechterhaltung und Erneuerung von Wertmustern

->(1) Systeme sind nicht zu denken, ohne ihre Umwelt(en)
- alles ist auf Anpassung angewiesen, um in der jeweiligen Umwelt überleben zu können

-> (2) Für jede Zielerreichung ist es notwendig, dass man sich für ein Ziel entscheidet u. man andere weglässt
- Zeit: Horizont -> Ziele lassen sich auf Zeitachse verorten

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