Donnerstag, Juni 01, 2006

29.5.06

[Weber]

[siehe: Weber, Max: Religionssoziologie, Kapitel: "Zwischenbetrachtung"]

Wertsphären --> entwickeln "eigenlogische Entwicklung" }- Subsysteme differenzieren sich als eigene Sphären aus

Ausgangspunkt: Leid (nach menschlichen Maßstäben "unverdientes" Leid }- ergibt sich aus gesellschaftlichen Bedingungen)

-> Rechtfertigung des Leidens durch göttliche Zuschreibung / Annahme von Göttern
--> Leid soll eine Sinngebungskonstruktion erfahren

-> Gemeinsames aller großen Hochkulturen: Theodizeen werden konstruiert
---> Theodizeen müssen eine innere Logik/Konsistenz entstehen lassen

- Subsysteme haben eine Steigerungskomponente in ihrer Eigenlogik
- Religion gerät zum Widerspruch zu anderen Ordnungen der Welt

[Strenge bzw. Härte des Jenseits trifft zunächst nur bestimmte Gruppen, bspw. Mönche --> andere Gruppen können es ein wenig laxer mit der Religion halten]

- In Europa im 15Jh.kommt, mit dem Protestantismus, die Idee auf, "Heiligkeit" müsse für alle gelten - nicht nur für göttliches / religiöses Spitzenpersonal. Alle sollen einer systematischen Lebensführung unterliegen, die Heiligkeit verallgemeinert.
- Religiöse Exzellenz wird jetzt etwas, dass sich an alle Menschen richtet

[Gottgefällig leben ist schon ein Geschenk Gottes - wenn ich also gottgefällig lebe, so kann ich mir sicher sein, dass ich von Gott bereits einmal auserwählt wurde]

--> innerweltliche Systematik der Lebenssteuerung hat weitere innerweltliche Konsequenzen (Profitsteigerung, Kapitalismus, Moderne)

Parallelentwicklung im Katholizismus:

[hieß es doch bisher: "Katholiken haben es leicht, die gehn zu Beicht`]

- Sünden sind nicht allein schon durch die Beichte gesühnt, sondern erst durch die Reue. Und diese schließt Wiedersündigen aus. --> Folge: man muss so leben wie die Protestanten

- Katholiken: Hinweis auf eher freien Willen (aktiv)
- Protestanten: Auserwähltsein des Menschen (erst passiv - dann aktiv)

Jedes Subsystem bildet eine eigene Form der Systematik aus
- systeminterne Regeln müssen befolgt werden, um in dem jeweiligen System erfolgreich zu sein
- das führt dazu, dass man wählen muss, in welchen Wertsphären man sich andienen will (gegenspielige Götter, denen man sich andient)

{Systemausdifferenzierung + Identifikation mit jeweils einem System} vs. Simmel: Mehrfachsystemmitgliedschaft möglich

[Im Mittelalter ist "Das Schöne ist das Wahre ist das Gute..." --> In der Moderne ist "Das Schöne nicht wahr, das Wahre nicht gut, das Gute nicht Schön ..."]

[Machiavelli: "Der gute Fürst kann kein moralisch gute Mensch sein."]

----------------...---

- für Weber: Moderne is Herrschaft
"Bürokratie" -> neue Form der Rationalisierung; kann in jedem Subsystem prinzipiell angewendet werden
- {Anstaltsbetrieb} -> hier wird permanent gearbeitet
- Staat -> nur er hat das legitime physische Gewaltmonopol
- Kirche -> Jenseitsmonopol

Modernität => Ausdifferenzierung + etwas was den Ausdifferenzierungen gemeinsam ist (nämlich Bürokratie)

- Jedes Subsystem hat eine Zentralinstitution

[Bei Luhmann sind Organisationen in etwa Bürokratien -> Kirche # Religion -> Zentrum / Perepherie <- bspw. Wirtschaft -> Zentrum: Banken; bspw. Religion -> Zentrum: Kirchen }- diese Theorieüberlegungen gibt es bei Luhmann seit "Das Recht der Gesellschaft")

Wie ist Bürokratie geschaffen?
-> Personal ist frei u. gehorcht sachlichen Amtspflichten (Affekte etc. sind ausgesetzt)
-> Amtshierarchie
-> Amtskompetenz
-> Einstellung durch Kontrakt (weder kann man gezwungen werden einzutreten, noch kann man die Behörde zwingen, einen einzustellen)
-> Fachqualifikation
-> festes Gehalt
-> Hauptberuf
-> Laufbahnprinzip
-> Trennung von Amts- und Verwaltungsmitteln
-> Amtsdisziplin

Doppelung der Beschreibung von Moderne:
(1) Differenzierung
(2) Übergreifende Gemeinsamkeit

Keine Kommentare: